October 24, 2007
Arts, Briefly
Suit Seeks Return of Klimt Painting
By ROBIN POGREBIN
A grandson of a Viennese woman who disappeared in the Holocaust filed suit on Monday in Manhattan Federal Court demanding the return of a Gustav Klimt painting from the private collection of Leonard A. Lauder, the New York cosmetics magnate. The plaintiff, Georges Jorisch, 79, says that the painting was owned by his grandmother Amalie Redlich, who disappeared after she was deported by the Nazis to the Lodz ghetto in Poland in 1941. The signed oil painting, “Blooming Meadow” (1906), above, was purchased by Mr. Lauder in 1983 from Serge Sabarsky, a longtime New York dealer in Austrian and German art. Mr. Lauder has said that there is no evidence that the work belonged to Amalie Redlich and that the claim is without merit. Mr. Sabarsky, with Mr. Lauder’s brother, Ronald, founded the Neue Galerie on Fifth Avenue, where a major Klimt exhibition opened last week. “Blooming Meadow,” whose value the lawsuit puts at $10 million to $20 million, is not in the show.
http://www.nytimes.com/2007/10/24/arts/design/24ar...SRET_BRF.html?pagewanted=print
http://derstandard.at/1303291170774/Litzlberg-am-A...-Landschaftsgemaelde-von-Klimt
"Litzlberg am Attersee"
Salzburg restituiert Landschaftsgemдlde von Klimt
21. April 2011, 18:23
* Artikelbild: "Gegenstьcke" im Salon der Amalie Redlich: "Litzlberg am Attersee" ... - Foto: APA/MuMo
"Gegenstьcke" im Salon der Amalie Redlich: "Litzlberg am Attersee" ...
* Artikelbild: ... und "Kirche in Cassone" von Gustav Klimt. - Foto: APA/Gustav Klimt/Sotheby's
... und "Kirche in Cassone" von Gustav Klimt.
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Das Museum der Moderne trennt sich von seinem wertvollsten Exponat: Das Land Salzburg restituiert an Georges Jorisch, der Erbe nach Amalie Redlich zeigte sich sogleich erkenntlich.
Salzburg - Georges Jorisch, 1928 in Wien geboren, erzдhlt seine Geschichte sehr nьchtern: Ab 1934, nach der Scheidung seiner Eltern, lebte er mit seiner Mutter in einer Villa des Sanatoriums Purkersdorf, das zu einem Drittel seiner GroЯmutter Amalie Redlich, geborene Zuckerkandl, gehцrt hatte.
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1939 erwirkte der Vater, Anwalt und Legitimist, das Sorgerecht fьr seinen Sohn Georg. Denn er wollte ihn mitnehmen auf die Flucht nach Brьssel. Die Mutter hingegen blieb in Wien, weil sie sich die Brutalitдt, mit der das NS-Regime vorgehen wьrde, nicht vorstellen konnte: Sie wurde, wie deren Mutter, 1941 nach Polen deportiert.
Doch Brьssel war kein sicherer Ort. Jorisch erzдhlte 1997: "Mein Vater wurde an die Gestapo ausgeliefert. Aber er wurde befreit. Und wir konnten fliehen. Wir sind zu FuЯ bis Ostende. Aber der Kapitдn wurde erschossen oder verletzt. Wir konnten nicht an Bord. Und so blieben wir in Belgien. Mein Vater hatte Freunde, wir sind bei ihnen untergetaucht. In Brьssel. Fьr zweieinhalb Jahre. Mein Vater hat mich Latein und Algebra gelehrt." Ьber diese Zeit redet Jorisch nicht gern. Sie muss schlimm gewesen sein. Nach dem Krieg arbeitete er in der Stahlindustrie - bis er genug Geld hatte, um 1957 nach Kanada auswandern zu kцnnen.
"Beide ganz дhnlich"
Vier Jahrzehnte spдter erfuhr er, dass "in Цsterreich der Widerstand zu Rьckgabe etwas aufgetaut hat": Er wandte sich an den Nationalfonds und im August 1999 an Ernst Bacher, den damaligen Leiter der Kommission fьr Provenienzforschung. Denn seine GroЯmutter hatte unter anderem zwei Landschaftsbilder von Gustav Klimt besessen: "Beide ganz дhnlich, mit Wasser im Vordergrund und das Ufer parallel zum Rahmen. Alles in Grьn und Blau-grьn mit ein paar roten Dдchern durch die Bдume schauend."
Damals beschrдnkte sich die Provenienzforschung nur auf die Bundesmuseen. Zudem glaubte Jorisch, dass beide Bilder den Gardasee darstellten. Bacher musste daher eine unbefriedigende Antwort geben: Das eine Bild, Malcesine am Gardasee, sei zuletzt im Besitz der Familie Lederer gewesen und 1945 verbrannt. Das andere, Kirche in Cassone, befinde sich in Grazer Privatbesitz.
In der Folge, 2001, schrieb Jorisch an die Provenienzforscherin Ruth Pleyer, die damals fьr die Israelitische Kultusgemeinde tдtig war: Seiner Erinnerung nach seien die Bilder, die im Salon der GroЯmutter hingen, "Gegenstьcke". Das eine sei sicher nicht Malcesine, es erinnere ihn an Unterach am Attersee, das sich im Rupertinum in Salzburg befand.
Ruth Pleyer forschte jahrelang, ging allen Indizien nach. In Salzburg wusste man spдtestens 2006, dass die Provenienz von Litzlberg am Attersee, wie das Gemдlde nun genannt wird, eine ungeklдrte Provenienz hat. Aber die vielen Puzzleteile fьgten sich erst 2010 zusammen. Denn Jorisch erhielt Kirche in Cassone aus dem Grazer Privatbesitz zurьck: Das Bild wurde in London bei Sotheby's versteigert, der Gewinn - 30,81 Millionen Euro sind der hцchste fьr eine Klimt-Landschaft bezahlte Preis - geteilt. Auf der Rьckseite befand sich ein Etikett, das auf den Salzburger Kunsthдndler und NS-Kollaborateur Friedrich Welz hinwies. Nun waren die Zusammenhдnge klar, Jorisch hatte recht behalten: Alfred Noll, dessen Anwalt, wandte sich im Oktober 2010 an das Museum der Moderne (vormals Rupertinum).
Wilfried Haslauer, der fьr die Museen zustдndige Landeshauptfraustellvertreter (VP), zierte sich zunдchst: Er gab ein Rechtsgutachten in Auftrag. Laut diesem besteht zwar kein klagbarer Anspruch auf das Gemдlde, die Salzburger Landesregierung hatte sich aber 2002 in einem Akt der Selbstbindung darauf festgelegt, Bilder zu restituieren, wenn der Eigentumsbeweis eindeutig vorliegt.
Das sah Haslauer ein. Am Donnerstag gab er bekannt, dass er der Landesregierung und dem Landtag entsprechende Antrдge vorlegen werde. Mit einem Beschluss ist am 6. Juli zu rechnen. Museumsdirektor Toni Stooss schдtzt, dass Litzlberg am Attersee bei einer Auktion bis zu 30 Millionen Euro erzielen kцnne. Haslauer gibt sich "keiner Illusion hin, dass wir derartig hohe Summen aufbringen kцnnen". Jorisch setzt aber eine Geste und spendet 1,3 Millionen Euro fьr den Um- und Ausbau des Wasserturms neben dem Museum der Moderne. Er soll Amalie-Redlich-Turm heiЯen. (Thomas Trenkler/ DER STANDARD, Printausgabe, 22.4.2011)
Agenturmeldung zur Nachlese, mit Postings:
Museum der Moderne Salzburg muss Klimt-Bild restituieren