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In der Apotheke
P-
A-
P: Guten Tag, Herr Apotheker.
A: Guten Tag, mein Herr, Sie wünschen?
P: Ja, das ist schwer zu sagen.
A: Aha, gewiß ein lateinisches Wort?
P: Nein, nein, vergessen hab ichs.
A: Na ja, da kommen wir schon drauf, haben Sie kein Rezept?
P: Nein!
A: Was fehlt Ihnen denn eigentlich?
P: Nun ja, das Rezept fehlt mir.
A: Nein, ich meine, sind Sie krank?
P: Wie kommen Sie denn auf so eine Idee? Schau ich krank aus?
A: Nein, ich meine, gehört die Medizin für Sie oder für eine andere Person?
P: Nein, für mein Kind.
A: Ach so, für Ihr Kind. Also, das Kind ist krank. Was fehlt denn dem Kind?
P: Dem Kind fehlt die Mutter.
A: Ach, das Kind hat keine Mutter?
P: Schon, aber nicht die richtige Mutter.
A: Ach so, das Kind hat eine Stiefmutter.
P: Ja ja, leider, die Mutter ist nur stief statt richtig, und deshalb muß sich das
Kind erkältet haben.
A: Hustet das Kind?
P: Nein, es schreit nur.
A: Vielleicht hat es schmerzen?
P: Möglich, aber es ist schwer. Das Kind sagt nicht, wo es ihm weh tut. Die
Stiefmutter und ich geben uns die größte Mühe. Heute habe ich zu dem Kind
gesagt, wenn du schön sagst, wo es dir weh tut, kriegst du später mal ein
schönes Motorrad.
A: Und?
P: Das Kind sagt es nicht, es ist so verstockt.
A: Wie alt ist denn das Kind?
P: Sechs Monate alt.
A: Na, mit sechs Monaten kann doch ein Kind noch nicht sprechen.
P: Das nicht, aber deuten könnte es doch, wo es Schmerzen hat, wenn schon ein
Kind so schreien kann, dann könnte es auch deuten, damit man weiß, wo der
Krankheitsherd steckt.
A: Hat es vielleicht die Finger immer im Mund stecken?
P: Ja, stimmt!
A: Dann kriegt es schon die ersten Zähne.
P: Von wem?
A: Na ja, von der Natur.
P: Von der Natur, das kann schon sein, da braucht es aber doch nicht schreien,
denn wenn man was kriegt, schreit man doch nicht, dann freut man sich
doch. Nein, nein, das Kind ist krank, und meine Frau hat gesagt: Gehe in die
Apotheke und hole einen------?
A: Kamillentee?
P: Nein, zum Trinken gehört es nicht.
A: Vielleicht hat es Würmer, das Kind.
P: Nein, nein, die tät man ja sehen.
A: Nein, ich meine innen.
P: Ja so, innen, da haben wir noch nicht reingeschaut.
A: Ja, mein lieber Herr, das ist eine schwierige Sache für einen Apotheker,
wenn er nicht erfährt, was der Kunde will!
P: Die Frau hat gesagt, wenn ich den Namen nicht mehr weiß, dann soll ich an
schönen Gruß vom Kind ausrichten, von der Frau vielmehr, und das Kind
kann nicht schlafen, weil es immer so unruhig ist.
A: Unruhig? Da nehmen Sie eben ein Beruhigungsmittel. Am besten vielleicht:
Isopropilprophemilbarbitursauresphenildimethildimenthilaminophirasolon.
P: Was sagen Sie?
A: Isopropilprophemilbarbitursauresphenildimethildimenthilaminophirasolon.
P: Wie heißt des?
A: Isopropilprophemilbarbitursauresphenildimethildimenthilaminophirasolon.
P: Jaaaa! Des ist es! So einfach, und man kann sich es doch nicht merken!
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