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Es gibt nicht viele Länder,
In denen ich nicht war:
Ich reiste um die Erde
Und nahm das alles wahr,

Was es in jedem Städtchen,
In jedem Dorfe gibt:
Bei Jungen und bei Mädchen
Wird’s überall geliebt...

Ich sah dich eines Tages
An einem Waldteich stehen,
Ich wollte dir nichts fragen,
Wollt’ ja vorbei nur gehen;

Du blicktest in das Wasser
Mit Tränen im Gesicht,
Du sahst aus so verlassen
Im Abendsonnenlicht.

Das Wasser glänzte lustig,
Doch trübe war dein Blick,
Als du mich da begrüßtest
Mit einem holden Nick.

Die Chrysanthemen prallten,
Und lachte der Jasmin,
Das Rausch’n des Wasserfalles
Es raubte mir den Sinn.

Ich traf dich einmal wieder
In einer großen Stadt,
Du hieltst die Augen nieder,
Doch ich hab’ dich erkannt.

Du saßt in einem Wagen,
Prachtvoll war auch dein Kleid,
Doch ich las in den Augen
Dasselbe Herzeleid…

Mein Traum war plötzlich aus,
Als ich Dich damals sah:
Dein hohes Felsenhaus
War mir einmal so nah,

Und jenes süße Rauschen
Des Wasserfalls am Teich…
Wie konntest du’s vertauschen
Gegen das Täuschungsreich?

Du wolltest mich nicht sehen,
Du sagtest kein „Grüß Gott!“
Doch deine Wangen wurden
Bei meinem Anblick rot.

Ich sah dich niemals wieder:
Dein Mann drückt’ aufs Pedal,
Zu einer Staubwolke
Ward mir das Weltenall…

Es gibt nicht viele Länder,
In denen ich nicht war:
Ich reiste um die Erde,
Und nahm so Vieles wahr,

Doch ich kann nie vergessen
Allein nur dein Gesicht,
Als du mich hold begrüßtest
Im Abendsonnenlicht…


(c) Amicus_Lunae